Evangelische Stadtmission Halle e.V.

Der Evangelische Stadtmission Halle e.V. ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein. Er ist Mitglied im Diakonischen Werk Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland e.V. und in der Diakonie Deutschland e.V. und damit Mitglied eines anerkannten Spitzenverbandes der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland.

Gegründet bereits im Jahr 1888 als „Stadtverein für Innere Mission“ im Sinne Johann Heinrich Wichers, war eines der ersten Arbeitsfelder die Hilfe für Suchtkranke.

Der erste Pastor des Stadtvereins war Pastor Josef Simsa, der als Gefängnisseelsorger gemeinsam mit Betroffenen das Blaue Kreuz Halle gründete.

1897 erwarb der Verein das erste Grundstück und Gebäude im Weidenplan 5, bis heute Geschäftsstelle der Evangelischen Stadtmission Halle im Herzen der Stadt.

Viele Arbeitsfelder wurden in den Anfangsjahren eingerichtet, um gezielt Hilfe anbieten zu können.

So wurde 1902 eine „Werkstatt für Holzverkleinerung“ im Weidenplan 5 eingerichtet, die arbeitslosen Männer nach dem Motto „Arbeit statt Almosen“ für ihre Arbeit Gutscheine für Lebensmittel und Haushaltsprodukte auszahlte.

In frühen 1920er Jahren wurde für kurze Zeit eine „Auskunft- und Beratungsstelle für Auswanderer“ nach Amerika eröffnet, um die Interessierten über Gefahren und Vorbereitungen zu informieren. Während des I. Weltkriegs wurde die „Brockensammlung“ eingerichtet; gebrauchte Haushaltsgegenstände und Möbel konnten hier günstig erworben werden.

Lange Zeit betrieb die Evangelische Stadtmission Halle eine Buchhandlung im Weidenplan. Diese führte kirchliche und religiöse Literatur sowie Kunstfachbücher.

1927 wurde der erste und bis heute größte Standort der Evangelischen Stadtmission Halle eröffnet, auf dem Grundstück des ehemaligen Kalibergwerks in Johannashall.

Im Jahr 1933 wurde Pastor Otto Finck Leiter der Evangelischen Stadtmission Halle. Er war eine kontroverse Persönlichkeit, da er besonders zu Beginn seiner Tätigkeit mit den damaligen politischen Ansichten sympathisierte. Jedoch leitete er die Evangelische Stadtmission Halle gut durch die schwierigen Zeiten. Nach Kriegsende 1945 blieb er im Amt. Die Räume im Weidenplan wurden damals notgedrungen Flüchtlingsheim für heimkehrende ehemalige Kriegsgefangene und Flüchtlinge aus den Ostgebieten.

Nach Gründung der DDR wurden gesetzliche Vorgaben für Vereine und Institutionen in konfessioneller Trägerschaft verschärft. Das nach Ende des Krieges eingerichtete Kriegswaisenhaus in Johannashall wurde 1956 aufgelöst. Auf amtliche Aufforderung wurde Arbeit mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen aufgenommen. Bis in die 80er Jahre hinein wurde die Arbeit mit Menschen mit Behinderung, in Halle und am Standort in Johannashall, weiter ausgebaut. Verschiedene Angebote zur Beratung für Menschen in schwierigen sozialen Lebenssituationen wurden eingerichtet.

Die Wendezeit überstand die Evangelische Stadtmission Halle gut, trotz einer Auflösung des Vereins in den 80er Jahren und einer kurzzeitigen Übernahme der Arbeitsgebiete durch den Evangelischen Kirchenkreis Halle-Saalkreis wurde der Verein 1990 als Evangelische Stadtmission Halle e.V. neu gegründet.

In den letzten fast 30 Jahren blieb sich die Evangelische Stadtmission Halle treu und stand allen Hilfesuchenden offen, die sich an sie wandten.

Über die vielen Jahre seit 1888 haben sich rechtliche, amtliche und soziale Situationen geändert. Die Evangelische Stadtmission Halle hat viel Umbruch erlebt, auch in den letzten Jahrzehnten.
Der Evangelische Stadtmission Halle e.V., ebenso wie seine Tochtergesellschaft Ev. Stadtmission Halle Eingliederungshilfe gGmbH, ist und bleibt feste Anlaufstelle für die Menschen in Halle und Umgebung. Das christliche Menschenbild prägt unsere Arbeit bis heute.

Die Evangelische Stadtmission Halle ist offen für Alle!