Das Magazin „dieStadtmission“ ist mit dem Titel „Unterwegs“ vor Pfingsten erschienen. Mit einem Klick auf das Bild, können Sie es sich herunterladen, oder in unserer Rubrik Über Uns in älteren Ausgaben lesen.

Nachfolgend das Editorial:

Liebe Leserinnen und Leser,

die Jahreslosung lautet dieses Jahr »Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.« (Luk 6, 36). Im Gegensatz zu Corona-Viren ist die Barmherzigkeit nicht gefährlich. Sie überträgt keine Krankheiten. Über gelebte Barmherzigkeit spüren Menschen in Not Würde und Achtung. Distanzhalten ist während der Pandemie eine Notwendigkeit. Doch auch durch Distanz und Beziehungslosigkeit kann eine verantwortliche solidarische Beziehung aufgebaut werden. Denn dadurch werden andere geschützt. Die schützende Distanz achtet und würdigt den Gegenüber – dies ist herausfordernd, aber auch barmherzig. In diesen Zeiten benötigen wir Verantwortung für uns alle im Sinne dieser gegenseitigen Barmherzigkeit.

 

Durch das gemeinsame Arbeiten in der Evangelischen Stadtmission Halle und einem Immobilienbesitzer aus Lübeck wurde nach langjähriger Planung und Ausführung ein Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen eröffnet. Nun stehen den 36 Bewohnern modern gestaltete Apartments mitten in der Hallenser City zur Verfügung. Sie erreichen nun fußläufig ihre Arbeitsplätze und gestalten so den Sozialraum der Stadt mit.

Zudem erhielt nach über drei Jahren die Evangelische Stadtmission Halle die Baugenehmigung für einen Ersatzneubau für 133 Arbeitsplätze, der die alte angemietete Werkstatt ersetzt. Über den Fortschritt dieses Projektes werden Sie weiter informiert.

Unsere Organisation steht in einem stetig sich wandelnden Entwicklungsprozess, der schon vor 10 Jahren vom Vorstand und der Geschäftsleitung angeschoben wurde. Ziel ist es, die Organisationstrukturen effektiver und zukunftsorientierter zu gestalten. Der erste Schritt war die Ausgliederung der Eingliederungshilfe (Bereiche Werkstatt und Wohnen) in eine gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH). Die Immobilien und die vier originären Arbeitsbereiche der Suchtberatung, Halleschen Tafel, Wärmestube und Jugendhilfe wurden in dem Verein der Stadtmission belassen. Dies zeigt sich heute als eine gute sozialpolitische Entscheidung. Die Evangelische Stadtmission Halle ist und bleibt ein verlässlicher Partner für die Stadt Halle und den Landkreis in sozialen Fragen.

Ein weiterer geplanter Schritt heißt »Stadtmission 2035« und soll neue Perspektiven der Stadtmission für die Zukunft eröffnen. Im Fokus stehen Überlegungen, Kooperationen mit anderen diakonischen Unternehmen zu entwickeln, zukünftige gemeinsame Ziele zu besprechen und gemeinsame rechtliche Strukturen zu finden. Wichtig bleibt dabei, dass die neuen Unternehmen in dieser Struktur ihr eigenes Selbstverständnis des diakonischen Auftrags beibehalten. Kooperation und regionale Verbünde sind meiner Meinung nach zukunftsfähige und stabile Struktureinheiten, die im Rahmen der Subsidiarität politische und wirtschaftliche soziale Prozesse mitgestalten können.

Leider wird uns Frau Elke Ronneberger, als langjährige Geschäftsführerin und Vorständin, in diesem Prozess nicht mehr begleiten können. Sie wurde als Geschäftsführerin in ein anderes diakonisches Unternehmen berufen. Die Evangelische Stadtmission Halle bedankt sich sehr für die segensreiche und engagierte Arbeit in den vergangenen 26 Jahren. Ich bin mir sicher, dass sie ihre gesammelten Erfahrungen und Kompetenzen in die neuen Aufgaben und Herausforderungen positiv einbringen wird. Ich wünsche ihr für die Zukunft ein gutes Gelingen und Gottes Segen.

Liebe Leserinnen und Leser,
ich wünsche Ihnen allen einen schönen Sommer, in der Hoffnung auf ein Abklingen der Pandemie und damit die Möglichkeit wachsender Freiräume.
Seien Sie behütet
 

Ernst-Christoph Römer
Vorstandvorsitzender